Parodontologie - Vorbehandlung
Die intensive Vorbehandlungsphase zur Reduzierung von entzündlichen bakteriellen Komponenten baut sich bei uns wie folgt auf:
Bei der ersten Sitzung wird eine Zahnsteinentfernung mit anschließendem Auftragen eines antibakteriell wirkenden Lackes durchgeführt. Ferner erhalten Sie Informationen über die Ursachen der Zahnfleischerkrankung.
Die zweite Sitzung nach 2 bis 3 Wochen beinhaltet das Auftragen des Lackes und die Information über Hilfsmittel zur optimalen Plaquekontrolle.
In der dritten Sitzung nach 2 bis 3 Wochen wird nochmals der antibakterielle Lack aufgetragen. In dieser Sitzung ist eine zusätzliche Zahnsteinentfernung dringend zu empfehlen. Bis zu diesem Termin ist erfahrungsgemäß das entzündliche Zahnfleisch deutlich abgeschwollen, was eine tiefere Zahnsteinentfernung ermöglicht.
Diese Zahnsteinentfernungen sind allerdings sehr sinnvoll, denn dadurch kann durchaus bei einer maskierten Gingivitis die Notwendigkeit einer systematischen Parodontitis-Therapie verhindert und eine Gesundung durch die Vorbehandlungsphase mit höherer Wahrscheinlichkeit erreicht werden.
Die vierte Sitzung dient der Beurteilung der Reaktion des Zahnfleisches auf die Vorbehandlung. Vor allem wird auf Entzündungszeichen – Blutungen aus der Tiefe der Zahnfleischtaschen – besonderes Augenmerk gelegt.
In dieser Kontrolluntersuchung soll differenziert werden, ob es sich bei Ihnen um eine Gingivitis – nach der Vorbehandlung meist nur noch beobachtungsbedürftig – oder um eine Parodontitis – Erkrankung mit Knochenzerfall, die weiterbehandelt werden muss – handelt.
Sofern notwendig, wird Ihnen eine systematische Parodontose - Behandlung vorgeschlagen
Um die ursächlichen Bakterien zu reduzieren, ist es günstig, zusätzlich für die Zeit bis vier Wochen nach eingetretener Entzündungsfreiheit eine CHX-Spülung (Oral-B) zu benutzen. Als unterstützendes Therapeutikum erleichtert es das Erreichen des entzündungsfreien Zustandes sehr, beeinträchtigt jedoch das Geschmacksempfinden und verursacht bräunliche Beläge auf Zunge und Zähnen.
Letztlich erhalten die Bakterien Ihre Nährstoffzufuhr nur über kohlehydratreiche Kost. Wir werden Sie auf Ihr Nachfragen gerne beraten, welche Nahrungsmittel eher ungünstig und welche eher günstig aus zahnmedizinischer Sicht zu beurteilen sind.
Im Rahmen der Gesundheitsreform 2004 haben sich allerdings insbesondere bei der Parodontitis-Behandlung einige Gesetzesteile verändert.
So wird die gesamte Vorbehandlung nicht mehr von den Krakenkassen kostenmäßig erstattet.
Als besonderen Service unserer Praxis erledigen wir diese Vorbehandlung für Sie weitgehend kostenfrei. Lediglich die zusätzliche Zahnsteinentfernung würden wir Ihnen in Rechnung stellen, da diese nur noch einmal im Jahr von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird.